Von Cape Tribulation ging es dann am nächsten Tag über den Bloomfield Track weiter nördlich und damit weiter in die feuchten Tropen hinein nach Cooktown. Auf dieser Strecke konnten wir erstmals unseren 4wd Camper testen. Bevor man den Bloomfield Track befahren will, muss man sich zunächst erkundigen, ob er überhaupt befahrbar ist. Zu dieser Jahreszeit ist er nämlich gerne mal gesperrt, weil es einfach zu viel regnet und die Straßen dann überschwemmt sind. Der Aussie meinte „No worries“ und damit ging´s ab. Die Straße ist ne Piste, es geht mitunter sehr steil hoch und runter, die eigentliche Herausfoderung sind jedoch die Creeks, also die kleinen Flüsse, die zu durchqueren sind. Die sehen mitunter gar nicht tief aus, sind es dann aber doch und die fieseste Sache sind große Steine, die sich unter der Wasserobfläche verstecken. Glücklicherweise haben wir Roy, unseren Aborigine-Führer vom Vortag auf dem Track wiedergetroffen.
Einer davon ist Roy
Er und seine Kumpels haben uns erklärt, welcher Creek welche Tücken hat. So richtig gemein ist eigentlich nur einer gewesen, der tatsächlich nen paar größere Brocken versteckt, auf die man mal schnell aufsetzen kann. Nichtsdestotrotz haben Roys Freunde nach jedem erfolgreich durchquerten Creek erstmal angehalten und nen Bierchen zur Belohung gezischt. Das Durchqueren der Creeks war ein Riesen-Spaß, für mich zumindest. Käthe saß mit angezogenen Beinen neben mir (Wahrscheinlich wollte sie keine nassen Füße bekommen) und hat einen nicht wirklich entspannten Eindruck gemacht. Einer von Roys Freunden zeigte uns, wie hoch das Wasser beim Durchqueren stand... das waren mal locker 70-80cm.
Am ersten Creek war ich noch vorsichtig.
Der Creek war auch noch harmlos.
(Die Kamera schwenkt übrigens kurz nach
unten, weil Kathi nen Krokodil verjagen
musste.)
Cape Tribulation
In Cooktown haben wir dann eine zweite Aborigine-Tour gemacht. Dieses Mal ging es etwas in den Busch und zu Höhlen, die verschiedene Malereien beherbergen. Wir hatten das Glück allein eine Tour mit
Willie Gordon, einem in Australien sehr bekannten und geschätzten Aborigine, machen zu können. Willie lebt für sein Volk und seine Kultur und versucht möglichst viel davon der Neuen Welt zu vermitteln und tut dies auf wirklich eindrucksvolle Art. Ansonsten ist zu Cooktown nicht viel zu sagen. Captain Cook lag hier über 40 Tage mit seinem Schiff, um es zu reparieren, da er auf seiner Reise ständig irendwo auf das Great Barrier Reef aufgelaufen ist und seinen Kahn damit arg beschädigt hat. Na ja, irgendwas ist ja immer.
Willie
Ansonsten sind wir durch einen wirklich eindrucksvollen Regenwald gelaufen, der hier so viele verschiedene Pflanzensorten und dementsprechend Grüntöne anzubieten hat, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.
Als Abschluss im Nordosten haben wir uns noch die Atherton Tablelands angesehen. Dieser Landstrich ist vor allem durch weite grüne Flächen und Hügel gekennzeichnet. Zwischendurch gibt’s Regenwald mit Wasserfällen zum Baden. Sehr schön das Ganze.
Wir haben die letzten Nächte auf einem Zeltplatz bei Cairns verbracht und die volle Solidarität der internationalen Reisenden genossen. Ein älteres Paar aus Kanada hat uns ein wunderbares und für uns beide viel zu großes, frisches Stück Kabeljau geschenkt. Kurz danach kam ein französisches Paar und hat uns einen Sack voll Gewürze, und vor allem vier Flaschen Becks geschenkt! Nach der australischen Plörre ist so ein Becks nen wahres Highlight. Außerdem haben wir einen neuen Freund, der uns jeden Tag besuchen kommt. Also, ich hab im Rucksack noch Platz...
Morgen geben wir den Camper ab und setzen uns in den Sunlander, einen Zug, der uns 2.000 km südlich nach Brisbane bringt. Da wir 30 Stunden mit dem Zug unterwegs sind, haben wir uns eine Schlafkabine gebucht. Die Strecke soll toll sein – wir sind gespannt. In Brisbane steigen wir in den Bus und fahren noch 3 Stunden weiter nach Byron Bay, einen unserer absoluten Lieblingplätze in Australien. Dort bleiben wir eine Woche und werden wahrscheinlich nicht mehr machen als am Strand rumzuhängen, zu lesen und ich werde mich mal wieder in die Wellen stürzen und mein Glück beim Surfen probieren.
Huhu Mutti!
Zugfahrt durch den Regenwald
So frisch und so günstig - der Hammer!
Wir schwärmen heute noch.