„Das ist doch alles nicht wahr!“

Diesen Satz konnte man uns die letzten Tage öfter sagen hören. Ob es nun das Türkis des Meeres, lange verlassene Strände und Buchten, bunte Fische im Riff oder aber Schildkröten waren. Die letzten drei Tage, die wir im Cape Range National Park am Ningaloo Reef verbracht haben, waren traumhaft. Wir haben uns ein schönes Plätzchen zum Campen gesucht, faul am Strand gelegen und gelesen und sind viel geschnorchelt. Der Küstenpark ist relativ naturbelassen. Es gibt eine gute Straße, kein Strom, kein Wasser und ein paar Plumpsklos. Die Emus streifen durch den Busch und gehen gemächlich über die Straße. Die Känguruhs ebenfalls: Boing boing boing.

Die Sonne hat uns erbarmungslos geschmort, wir sind beide gut durch, von innen gegart aber äußerlich nur gut gebräunt, nicht verbrannt. An unserem Schlafplätzchen (mit Meerblick) hatten wir aber immer eine steife Brise, dank der wir die Nächte gut schlafen konnten.

Glupschi. Die kommen immer bei Ebbe und nagen dann an den Muscheln im Felsen rum. Den mehr als 30cm großen "Edward mit den Scherenhänden" an der Turquoise Bay fand ich dann nicht mehr so handzahm.

Heute dann ereignete sich wieder mal ein Highlight. Mit unserer Schnorchelkampfausrüstung sind wir in der Turquoise Bay geschwommen. Sie heißt nicht umsonst „türkis“. Türkiser als dort haben wir noch kein Wasser gesehen. Die Verlockung des Wassers ist aber nicht ungefährlich. Man muss aufpassen, wo man schwimmt, um nicht mit der Strömung aufs Meer getragen zu werden. Die Gefahr ist am größten, wo das Wasser die schönste Farbe hat. Ist klar, ne? Im Übrigen ist hier das Wasser fast überall türkis. In Kalbarri, wo es auch schon nicht schlecht war, meinte ein Aussie zu mir. Fahrt nach Turquoise Bay, da ist das Wasser türkis. Als ich meinte, dass es das hier doch auch schon sei, schaute er mich etwas komisch an. Ok, dachte ich mir, mit dir fange ich jetzt keine Diskussion über die verschiedenen Facetten von türkis an.

War schnell im Camper-Konsum. Und was jibt's? Müsliriegel, Banane und kühle Weintrauben.

Aber nun zum Highlight: Die Korallen blühen gerade, weshalb die Sicht teilweise nicht ganz so berauschend ist. Also wollte ich zurück zum Ufer, als Nico auf einmal meinen Namen brüllt. Ich zurück und was zeigt er mir da? Schildi! Eine große Schildkröte nagte unten genüßlich an einer Koralle. Auf einmal kam noch eine und noch eine. Die größte hat ca. 80cm gemessen. Der einen Schildkröte sind wir gefolgt und sie kam auf unsere Höhe zum Atmen. Das war dann ca. 1m entfernt. Dann ging es wieder runter, nochmal rauf und so weiter. Ihr kennt das alte Schnorchel-Schildkrötenspiel ;-) Jedenfalls musste ich dann erstmal zurück an Land und einen Freudentanz machen. Wir beide waren riesig stolz!

Übung macht den Master!

Da, wo kein Wasser und Klo, dort auch kein Handynetz. Deshalb konnten wir gestern nur an Sandys Geburtstag denken und haben uns aber zur Feier des Tages auf zur Sandy Bay gemacht.

Tja Sanni, du wolltest ja nicht mitkommen ;-) So sieht die Bucht aus, die deinen Namen trägt.

Nochmals alles Gute für Euch beide, Celia und Sandy.

Als wir hier angekommen sind, haben wir als kleines Kontrastprogramm zum Alltag zu Hause eine interne Kategorie: „Aufreger des Tages“ erfunden. Bisherige Aufreger waren: Ein Frisbee im Baum, eine Plastiktüte im Wind, der wir hinterher rennen mussten, die Geschichte mit der Maus, die frische Milch im Supermarkt war alle (wie früher), der Buddelkasten im Bett und heute: der Kühlschrank ist alle, wir müssen zurück zum Zeltplatz und Strom haben, denn sonst wird das Bier warm. So sind wir nun wieder in Exmouth, haben uns vorhin mit der Drahtbürste Sand, Sonnenmilch und Salz vom Körper geschrubbt und ziehen morgen weiter nach Coral Bay.