Samstag, 28. März 2009

Life's better barefoot

Ist es, weil hier der Sonnenuntergang mit Trommeln und Tanz zelebriert wird und die Surfer die Morgensonne in den Wellen begrüßen? Ist es, weil hier die Delfine gemeinsam mit den Surfern die Wellen reiten, oder weil es hier die besten Fish and Chips überhaupt gibt? Oder weil selbst beim Sushi-Mann Bob Marley, Jack Johnson und Seeed laufen? Es gibt viele Gründe, warum Byron Bay der schönste Ort Australiens ist. Und viele davon haben wir in der letzten Woche ausgiebig genossen. In Byron Bay treffen unterschiedlichste Menschen aufeinander, die alle die Liebe zum Meer eint. Das kann also gar nicht so verkehrt sein...

Wir treffen immer wieder Menschen, die Byron Bay nicht loslassen können und wenn sie es doch tun, dann garantiert zurückkehren. Wir freuen uns ebenfalls auf das nächste Mal. Kommune42 könnte unser Zukunftsprojekt heißen: Dann kaufen wir einfach den gesamten Zeltplatz auf und errichten unsere eigene Kommune. Ihr könnt Euch gern schon mal auf die Warteliste setzen lassen.

Nun aber die letzte Woche in Bildern.

Wem fällt was auf?

Nico hat fleißig Brettsport gemacht

Eine Tandemfahrt ist lustig – vor allem bergauf in der Mittagssonne

Am Cape Byron

Der Leuchtturm am östlichsten Punkt des australischen Festlandes

Einer braucht kein Brett zum Surfen

Alle warten auf die perfekte Welle

Flipper und Co. sind ausgezeichnete Wellenreiter

Mein Freund Manfred, der Minikrebs

Strandgymnastik 1

Strandgymnastik 2

Strandgymnastik 3

Strandgymnastik 4 (macht am meisten Spaß)

The Wreck

Nico (ha ha)

Morgen geht es dann Richtung Neuseeland. Dort ist schon Herbst und nur noch um die 20 Grad...

Montag, 23. März 2009

Byron Bay

Die knapp 2000 km Strecke von Cairns nach Brissie in unserem Bummelzug führten uns an unzähligen Zuckerrohr- und Bananenplantagen vorbei. Hier und da gab es ein wenig Wald. Insgesamt eine schöne Strecke, wenn man Zucker mag. Wir taten so. Auch wenn wir echt gefroren haben, weil die Klimaanlage auf Minus 30 Grad eingestellt war. Draußen eine Bullenhitze und drinnen habe ich mit Pulli und Decke gesessen. Ich werde Berater für den sinnvollen Einsatz von Klimaanlagen. Da hätte ich hier und bei den Amis alle Hände voll zu tun.

Irgendwo in Queensland

In Brisbane haben wir dann gleich unseren Bus nach Byron Bay bestiegen. Leider blieb uns keine Zeit für eine längere Begegnung mit unserer ehemaligen Heimat, aber uns war schon etwas mulmig, als wir mit dem Bus ein Stück der damaligen täglichen Strecke zur Uni gefahren sind. Brisbane hat sich mit einem dramatischen Sonnenuntergang von seiner schönsten Seite gezeigt.

Hier in Byron Bay haben wir einen kurzweiligen Schock erlitten. Bei unserer Unterkunft standen wir wie die Esel bepackt vor verschlossenen Türen. Der Schlüssel zu unserem Zimmer lag nicht wie vereinbart im Safe, zu dem wir sogar den richtigen Code hatten. Super, Safe geht zwar auf, ist aber leer. Irgendwas ist ja immer... Etwas verzweifelt und angenervt wollten wir es uns schon mit dem Schlafsack auf der Veranda der Rezeption gemütlich machen, als uns der Wachmann begrüßte und uns glücklicherweise den Schlüssel gab. Also doch alles gut. Wir haben ein schönes Zimmer auf einem Zeltplatz, der direkt am Strand und nur einen Steinwurf vom Zentrum liegt.

Byron Bay

Heute haben wir mit unserem Lieblingsbaguette und Lieblingssaft zum Frühstück am Strand begonnen. In alter Manier. Orange, Ananas, Wassermelone. Besser geht’s nicht. Nico hat sich heute ein Brett geliehen und sich in die Wellen gestürzt. Ich beobachte das Ganze gekonnt vom Strand aus, wenn ich nicht gerade wieder in mein aktuelles Knallerbuch „Der Schwarm“ versunken bin. Wir sind nach wie vor in diesen Ort verliebt. Das Abendlicht ist hier einfach magisch. Seht selbst. Die nächsten Tage werden wir abhängen, das erste Sonnenlicht Australiens erhaschen (Byron Bay ist der östlichste Punkt des australischen Festlandes), in Arbeitsteilung surfen und unsere Bräune auffrischen. Na dann, ab die Post!

Coolster Typ am Strand ;-)

Freitag, 20. März 2009

Neulich im Regenwald

Von Cape Tribulation ging es dann am nächsten Tag über den Bloomfield Track weiter nördlich und damit weiter in die feuchten Tropen hinein nach Cooktown. Auf dieser Strecke konnten wir erstmals unseren 4wd Camper testen. Bevor man den Bloomfield Track befahren will, muss man sich zunächst erkundigen, ob er überhaupt befahrbar ist. Zu dieser Jahreszeit ist er nämlich gerne mal gesperrt, weil es einfach zu viel regnet und die Straßen dann überschwemmt sind. Der Aussie meinte „No worries“ und damit ging´s ab. Die Straße ist ne Piste, es geht mitunter sehr steil hoch und runter, die eigentliche Herausfoderung sind jedoch die Creeks, also die kleinen Flüsse, die zu durchqueren sind. Die sehen mitunter gar nicht tief aus, sind es dann aber doch und die fieseste Sache sind große Steine, die sich unter der Wasserobfläche verstecken. Glücklicherweise haben wir Roy, unseren Aborigine-Führer vom Vortag auf dem Track wiedergetroffen.

Einer davon ist Roy

Er und seine Kumpels haben uns erklärt, welcher Creek welche Tücken hat. So richtig gemein ist eigentlich nur einer gewesen, der tatsächlich nen paar größere Brocken versteckt, auf die man mal schnell aufsetzen kann. Nichtsdestotrotz haben Roys Freunde nach jedem erfolgreich durchquerten Creek erstmal angehalten und nen Bierchen zur Belohung gezischt. Das Durchqueren der Creeks war ein Riesen-Spaß, für mich zumindest. Käthe saß mit angezogenen Beinen neben mir (Wahrscheinlich wollte sie keine nassen Füße bekommen) und hat einen nicht wirklich entspannten Eindruck gemacht. Einer von Roys Freunden zeigte uns, wie hoch das Wasser beim Durchqueren stand... das waren mal locker 70-80cm.

Am ersten Creek war ich noch vorsichtig.


Der Creek war auch noch harmlos.
(Die Kamera schwenkt übrigens kurz nach
unten, weil Kathi nen Krokodil verjagen
musste.)

Cape Tribulation


In Cooktown haben wir dann eine zweite Aborigine-Tour gemacht. Dieses Mal ging es etwas in den Busch und zu Höhlen, die verschiedene Malereien beherbergen. Wir hatten das Glück allein eine Tour mit Willie Gordon, einem in Australien sehr bekannten und geschätzten Aborigine, machen zu können. Willie lebt für sein Volk und seine Kultur und versucht möglichst viel davon der Neuen Welt zu vermitteln und tut dies auf wirklich eindrucksvolle Art. Ansonsten ist zu Cooktown nicht viel zu sagen. Captain Cook lag hier über 40 Tage mit seinem Schiff, um es zu reparieren, da er auf seiner Reise ständig irendwo auf das Great Barrier Reef aufgelaufen ist und seinen Kahn damit arg beschädigt hat. Na ja, irgendwas ist ja immer.

Willie


Ansonsten sind wir durch einen wirklich eindrucksvollen Regenwald gelaufen, der hier so viele verschiedene Pflanzensorten und dementsprechend Grüntöne anzubieten hat, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskommt.


Als Abschluss im Nordosten haben wir uns noch die Atherton Tablelands angesehen. Dieser Landstrich ist vor allem durch weite grüne Flächen und Hügel gekennzeichnet. Zwischendurch gibt’s Regenwald mit Wasserfällen zum Baden. Sehr schön das Ganze.

Zeltplatz für Familie Engspecht


Wir haben die letzten Nächte auf einem Zeltplatz bei Cairns verbracht und die volle Solidarität der internationalen Reisenden genossen. Ein älteres Paar aus Kanada hat uns ein wunderbares und für uns beide viel zu großes, frisches Stück Kabeljau geschenkt. Kurz danach kam ein französisches Paar und hat uns einen Sack voll Gewürze, und vor allem vier Flaschen Becks geschenkt! Nach der australischen Plörre ist so ein Becks nen wahres Highlight. Außerdem haben wir einen neuen Freund, der uns jeden Tag besuchen kommt. Also, ich hab im Rucksack noch Platz...


Morgen geben wir den Camper ab und setzen uns in den Sunlander, einen Zug, der uns 2.000 km südlich nach Brisbane bringt. Da wir 30 Stunden mit dem Zug unterwegs sind, haben wir uns eine Schlafkabine gebucht. Die Strecke soll toll sein – wir sind gespannt. In Brisbane steigen wir in den Bus und fahren noch 3 Stunden weiter nach Byron Bay, einen unserer absoluten Lieblingplätze in Australien. Dort bleiben wir eine Woche und werden wahrscheinlich nicht mehr machen als am Strand rumzuhängen, zu lesen und ich werde mich mal wieder in die Wellen stürzen und mein Glück beim Surfen probieren.

Huhu Mutti!

Zugfahrt durch den Regenwald

So frisch und so günstig - der Hammer!
Wir schwärmen heute noch.

Montag, 16. März 2009

Grüner wird’s nicht.

Schon der Flug in den Nordosten Ostraliens war besonders. Beim Landeanflug auf Cairns sind wir übers Great Barrier Reef geflogen – das war schon aus dem Flugzeug imposant. Dann haben wir unseren Camper abgeholt. Leider musste uns die Vermietung mitteilen, dass sie uns upgraden mussten. So haben wir einen neuen Jeep bekommen, der sogar mit einer Klimaanlage aufwartet. Die Karre haben wir dann gleich auf dem Rusty Bazaar vollgeladen. Dort gab es die süßesten Früchte, die wir je gekostet haben. Ananas so süß wie man es sonst nur aus der Dose kennt für einen Dollar. Zuckersüße rote Mangos und selbst Bananen schmecken hier richtig lecker. Unseren Durst haben wir mit frischem Zuckerrohrsaft gelöscht. Ebenfalls ein Gaumenschmaus.

Unser Neuer

Größer als das Zimmer in Tokio ;-)


Unser erster Schlafplatz war der Ellis Beach. Dort wachsen die Palmen bis an den Strand und man muss Acht geben, nicht von der Kokosnuss erschlagen zu werden (kein Witz!).

Barefoot – Real Australian Radler

Ein Hoch auf die Schöpfer des Designs

Heute haben wir eine Tour mit Aborigines durch den Regenwald gemacht. Sie haben uns gezeigt, wie ihr Stamm im Regenwald gelebt hat und viele Geschichten erzählt. So haben wir einen kleinen Einblick in die mächtige und jahrtausendalte Kultur gewinnen können. Manche Geschichten waren so ergreifend, dass ich mit den Tränen kämpfen musste. An diesen Tag werden wir sicher noch lange denken.


Dieser riesige Feigenbaum ist ein besonderer Ort für die Bewohner des Urwalds – er diente als Ausguck, Hochzeitsplatz und Grabstätte

Elefanten-Käfer, der an diesem Baum seit zwei Wochen sitzt (vier Stunden davon können wir bezeugen)

Bei unserer ersten richtigen Regenwaldtour haben mich trotz Insektenspray die Moskitos zerfressen. Meinen Rücken, Arme und Beine zieren unzählige dicke Beulen, die teils richtig schmerzen. Es versteht sich von selbst, dass Nico, der neben mir lief, genau einen halben Mückenstich abbekam. Anschließend sind wir zum Mossman Gorge gefahren, ein Fluss durch den Regenwald, in dem das Schwimmen sicher und vor allem erfrischend ist. Erfrischungen sind hier oben nämlich rar. Ins Meer darfst du nicht, weil dort tötliche Quallen lauern und das Wasser nebenbei viel zu warm ist. In vielen Seen und Flüssen tummeln sich Krokodile, die vor nichts Halt machen. Da freut man sich direkt wie Bolle über einen kühlen reißenden Fluss in den Bergen, der von den Locals empfohlen wird.

Moppi - schafft es kaum auf den Stein...


Nun sind wir in Cape Tribulation. Der Weg hier her führte uns bereits durch dichten Regenwald. Grün, grün und nochmals grün. Wie im Film. Wir glauben manchmal, dass T-Rex jeden Moment aus dem Wald auf die Straße ochst. Hier hüpfen viele Frösche von klein bis riesig durch die Gegend und es fliegen große bunte Schmetterlinge wie im Bilderbuch herum. Morgen möchten wir eigentlich nach Cooktown fahren und unseren Jeep testen. Mal schauen, ob die Straße freigegeben ist. Dort oben würden wir gerne eine weitere Aborigine-Tour machen - diesmal in Höhlen.

Regenwald bis ans Meer

Es ist zwar nicht wärmer als an der Wesküste, dafür haben wir ca. 70-80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Alles ist klamm und feucht. Klamotten trocknen erst gar nicht. Bisher ist es dennoch gut auszuhalten. Bis bald, Ahoi und Happy Schwitzing!

PS. Als ich hier gerade mit Nico im Pub sitze, läuft die Crocodile Dundee Nummer. Ein Aborgine spielt Didgeridoo, ein Junge tanzt vor uns doofe Touris ahmen nach. Da es aber keine wirkliche Tourinummer ist, sonder eher ein spontane Nummer aus Langeweile - ist es wiederum cool. Wir sind in Ostralien!