Dienstag, 14. April 2009

Finale in der Südsee – Cook Inseln

(Achtung! Dieser Beitrag kann starkes Fernweh und Reisefieber auslösen!)

Nach dem „kalten“ Neuseeland führt uns unsere letzte Etappe auf die Cook Inseln. Der Flug war kurz und angenehm, abgesehen vom weiblichen U21-Netball-Nationalteam. Zu viele kreischende Frauen auf einem Haufen. Der Empfang auf Rarotonga, der Hauptinsel der Cook Islands, war wie in einer Episode vom „Traumschiff“. Überhaupt haben wir uns wie Darsteller in einer Traumschiff-Folge gefühlt, aber dazu später mehr. Aus dem Flugzeug raus schlagen uns erst einmal 90% Luftfeuchtigkeit entgegen. Um Gewicht bei unserem Gepäck zu sparen, hatten wir natürlich ne lange Hose und mindestens einen Pullover an – fantastisch! Im Empfangsgebäude stand Johnny mit seiner Hukalele in der Ecke uund schmetterte polynesische Hits. Willkommen im Paradies! Dann wurden wir mit nem Toyata Hiace zu unserem Backpacker gebracht. Dort, wo normalerweise im hinteren Bereich eine große Scheibe zu finden ist, fand man bei diesem Exemplar nur ein großes Loch. Die ganze Karre wurde nur vom Rost zusammengehalten. Wir ahnten das Schlimmste für unsere Strandhütte. Doch dann wurden wir mit einer 1A-Hütte am Strand überrascht und fielen direkt in den Schlaf.

Am nächsten Morgen haben wir uns dann für die kommenden Tage nen Roller gemietet. Um den fahren zu dürfen, musste ich mich allerdings erstmal bei der Polizei vorstellen und mir nen Führerschein der Cook Islands holen. So weit so gut. Ich füll also den Antrag aus und reich ihn der Dame. Sie bedankt sich und fragt, ob ich den Roller für die Fahrprüfung dabei habe. Fahrprüfung? Sie verwies mich an einen grimmig schauenden Officer und wir gingen nach draußen. Da ich nicht das erste Mal auf zwei motorisierten Rädern saß, hab ich mir auch keine Gedanken gemacht. Ich hatte allerdings nicht mit den Tücken eines etwas abgenutzten Miet-Rollers gerechnet. Der Blinker wollte, nachdem man ihn betätigt hat, nicht so recht in seine Ausgangsposition zurückspringen und nach jeder Kurve habe ich wie wild nach links und rechts geblinkt, bis ich die Mittelposition des Blinkers gefunden hatte. Das Spiel hat sich so bei jeder Kreuzung abgespielt. Wie man sich vorstellen kann, hat das nicht gerade die Stimmung des Officers gebessert. Zurück am Polizeirevier hab ich ihn gleich auf die Mangelware hingewiesen. Er wollte davon jedoch nichts hören und wurde immer pampiger. Nachdem ich mich entschuldigt hatte, ihn nicht verärgen zu wollen, ist er richtig ausgekreist und ich dachte ich lande im Bau. Nachdem er mir dann am Roller zeigen wollte, dass alles in Ordnung ist und er aber den Schlüssel im Zündschloss nicht mehr drehen konnte, erhielt ich meinen neuen Führerschein :)

Die nächsten drei Tage haben wir dann die Insel erkundet und am menschenleeren Strand vor unserer Hütte verbracht.

ohne Roller geht hier nix

Hängematten sind eine wichtige Grundausstattung

unser Neuer

vorne Strand - hinten dichter Dschungel


Auf Rarotonga gibt es übrigens zwei Buslinien. Die Insel ist nicht sehr groß. In ca. 45 Minuten hat man sie umrundet. Es gibt wie gesagt zwei Linien, die eine fährt im Uhrzeigersinn und die andere entgegengesetzt. So heißen die dann auch.


Nachdem wir dachten das Paradies schon gefunden zu haben, ging es mit einem 45-Minuten-Flug weiter nach Aitutaki. Auch dort wurden wir mit Musik und Blumenketten empfangen.


Hier haben wir es dann tatsächlich gefunden: das Paradies. Unser Haus liegt direkt an der Lagune, die zu den schönsten der Welt gehören soll. Wir haben nur einen Nachbarn links und einen rechts. Vor dem Haus liegt das Kajak und die Schnorchelausrüstung bereit. Das Wasser ist türkis, die Menschen freundlich, das Essen köstlich. Wenn man hier mit dem Roller über die Insel fährt, fühlt man sich wie im Film. Der Besuch einer Island Night bekräftigte dieses Gefühl. Die Polynesier lieben es zu singen, zu tanzen und zu essen. Wir wurden Zeugen, dass sie alles hervorragend beherrschen. Es gab Wahoo-Fisch, Papayasalat, Breadfruit, die frittiert wie Pommes schmeckt, nur viel besser, gebackene Bananen, Insel-Schwein, Insel-Spinat und viele andere Leckereien.

Riesenmuscheln liegen überall zur Deko rum - auch in der Lagune ;-)


An einem Tag sind wir mit Captain Puna schnorcheln gewesen und er hat uns nach One Foot Island gebracht. Ringsherum um Aitutaki gibt noch viele kleine unbewohnte Inseln und Atolle. Seht selbst...

Aquarium vor der Haustür

Die Entstehung neuer Kokospalmen (nicht gestellt!)

Harry, der Einsiedlerkrebs

Ansonsten merkt man hier echt, dass man auf einer Insel im irgendwo im Pazifik ist. Zurzeit ist z. B. das Benzin auf der Insel alle, Nachschub kommt wohl erst in drei Wochen. Gestern stand am Supermarkt dran, dass Zwiebeln und Toilettenpapier neu eingetroffen sind – auch ne schöne Mischung wie ich finde.

Schöner hätte das Finale unserer kleinen Reise nicht sein können. Wir haben viele interessante Menschen getroffen. Die meisten von denen sind viel länger unterwegs als wir und haben von weiteren interessanten Zielen berichtet ;) Vor allem die Engländer, die wir trafen, möchten aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage in ihrem Land nicht zurück und bleiben so lange wie möglich weg. Ansonsten trifft man die üblichen Verdächtigen: natürlich Deutsche überall, viele Schweizer und Briten.

Im Moment sitzen wir in Auckland auf dem Flughafen und gleich geht’s weiter nach nach Brisbane, wo wir noch zwei Tage bei Ian verbringen. Bei Ian haben wir 2005 fast ein halbes Jahr in Brisbane gewohnt. Wir freuen uns riesig ihn wiederzusehen. Am 16.04. steigen wir in den Flieger nach Hause. Mit Zwischenlandungen in Singapur und London landen wir am 17.04. um 10 Uhr morgens wieder in Tegel, wo unsere Reise begonnen hat. So schön wie die Reise war, freuen wir uns natürlich wahnsinnig wieder nach Hause zu kommen und Familie und Freunde wiederzusehen. Wir suchen schon mal die besten Fotos raus, damit der Dia-Abend nicht so lang wird...

Ansonsten deutet sich das Ende eindeutig an. Das Shampoo und die Zahnpasta neigen sich dem Ende. Also ist es Zeit nach Hause zu kommen...

Bis bald!

Käthe + Nischo

8 Kommentare:

  1. Woooooow!

    Freu mich auf Euch!

    Eure regelmäßige Blog-Leserin,
    Krissy

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  2. Es war schön, Euch auf diesem Weg auf Eurer Reise begleiten zu dürfen. Nun wünsche ich Euch einen angenehmen Heimflug.

    LG Frank

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  3. Mir blutet für Euch richtig das Herz, dass ihr diese Orte wieder verlassen müsst! Aber freu ich mich auch auf eure Heimreise. Ich strecke schon immer die Nase gen Sonne, damit der Kontrast nicht zu extrem ist, aber schwer wird es! Kommt gut Heim! Wir werden Euch empfangen ;)

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  4. Tach!

    Schoen, dass Ihr auch endlich mal echtes Inselfeeling habt - ma hamma's ja scho imma jesacht, uff da richtiga Insel is fein.

    Scheint mir, als waere nicht nur Benzin und Eure Zahnpasta alle .. haben die Kinner nuescht zu essen jekriecht? Duenn seid's jeworden. Ick muss wohl wieder fuer Euch kochen oder was?!

    Die Blume bei Nico's geht ja noch, aber die feucht nach hinten gekaemmten Haare .. also da war der Surferstrubbellook doch besser. Fehlt nur noch der Pullunder ;o)

    Ick froi mir fuer Euch! Fein jemacht. Vielleicht erreich ich Euch morgen noch in Brissy bevor Ihr in den Flieger steigt.

    Cheerio aus Perz

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  5. ... also wenn ich mich nicht so auf Euch freuen würde, würde ich sagen: bleibt einfach dort und wir kommen nach! Wir bringen auch die nötigen "Kleinigkeiten des täglichen Lebens" mit. Einen guten Flug wünsche ich Euch!!! Bis Freitag

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  6. Ich werde auch schon ganz sentimental. Es war toll, dass ich mit Euch reisen durfte und freue mich sehr, Euch wieder zu sehen.
    Eure Sandy

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  7. nach hinten gekämmte Haare? Ich hab gar keinen Kamm. Und ich war frisch geduscht. Und außerdem kann man meine Haare doch gar nicht sehen. *grummel*
    Unsere Handykarte ist alle und damit deaktiviert. Das ist schon in Cairns passiert... Kannst also leider nicht erreichen, du alter Coffee-Nerd. Sprechen uns also später.

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  8. achso, und die blume war pflicht. man muss sich aber der Bedeutung bewusst sein. hinterm rechten Ohr heißt "vergeben", hinterm linken Ohr bedeutet "noch zu haben" ;)

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